Wehen fördern: Wie du selbst Wehen auslösen kannst
Dein errechneter Termin ist da, aber dein Baby hat noch keine Eile, auf die Welt zu kommen. Wahrscheinlich wartest du nur darauf, dass es endlich los geht, aber dein Baby findet es viel zu gemütlich in deinem Bauch. Was kannst du tun, um die Wehen zu beschleunigen?
Wehen fördern nach deinem errechneten Geburtstermin
Es gibt eine ganze Reihe an Theorien, wie du deinen Wehen selbst auf die Sprünge helfen kannst. Allerdings ist keines dieser Mittel ist wissenschaftlich belegt, um die Wehen einzuleiten. Denn damit die Wehen einsetzen können, muss dein Baby seine Entwicklung abgeschlossen haben und dein Körper für die Geburt bereit sein.
Wenn es für dich oder dein Baby noch zu früh ist, hilft auch das beste Hausmittel zum Wehen fördern nichts. Denn dein und der Körper deines Babys bestimmen das Timing für die Geburt. Wenn du allerdings deinen errechneten Geburtstermin schon überschritten hast, möchtest du vielleicht der Natur einen Schubs geben. Mit diesen neun Tipps kannst du versuchen, die Wehen zu fördern.
1. Wehen durch Stripping einleiten
Stripping ist eine bewährte Methode, um der Natur unter die Arme zu greifen. Oftmals wird es auch als Zervix-Stripping oder Eipollösung bezeichnet. Mit dieser Methode versucht dein Frauenarzt, oder deine Hebamme, die Wehen zu fördern. Mit zwei Fingern wird ertastet, ob sich dein Gebärmutterhals bereits etwas geöffnet hat. Sollte dies der Fall sein, werden die Finger vorsichtig eingeführt und kreisende Bewegungen um den Kopf deines Babys gemacht.
Auf diese Weise löst sich die äußere Hülle der Fruchtblase von der Gebärmutterwand ab. Durch die Trennung der Membranen produziert dein Körper eine große Menge an Prostaglandine. Prostaglandine sind Hormone, die deinen Muttermund weich machen und teilweise Wehen auslösen können.
2. Wehen durch Sex einleiten
Gegen Ende der Schwangerschaft kannst du versuchen, die Wehen durch Sex anzuregen. Ein Orgasmus bewirkt, dass sich deine Gebärmutter zusammenzieht. Deine Gebärmutter zieht sich auch während der Wehen zusammen. Durch die Stimulation beim Orgasmus, bekommt sie das Signal, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht. Auf diese Weise setzen womöglich schon bald die Wehen bei dir ein. Auch Spermien enthalten das Hormon Prostaglandine. Allerdings ist die Menge nicht ausreichend, um selbständig Wehen auslösen zu können.
Die Spermien wirken wehenfördernd und sind in Verbindung mit der Stimulation beim Orgasmus eine gute Kombination zur möglichen Wehenauslösung. Trotzdem ist es auch hier so, erst wenn dein Baby bereit ist auf die Welt zu kommen, können durch Sex Wehen ausgelöst werden. Du brauchst also keine Angst haben, wenn du während deiner Schwangerschaft Sex hast. Wenn deine Fruchtblase schon geplatzt ist, solltest du aufgrund der Infektionsgefahr keinen Sex mehr haben.
3. Wehen auslösen durch Massage der Brustwarzen
Normalerweise löst die Geburt die Produktion von Muttermilch aus. Aber wusstest du, dass du es auch andersherum versuchen kannst? Durch das Massieren deiner Brustwarzen produziert dein Körper Oxytocin. Dieses Hormon stärkt das Vertrauen und das Bindungsverhalten nach der Geburt und kann Wehen auslösen.
Auch das Saugen an deinen Brustwarzen oder eine Massage deiner Brustwarzen kann dies bewirken. Wichtig ist, dass du dich dabei entspannst. Denn die Massage sollte mindestens fünfzehn Minuten bis zu drei Stunden am Tag dauern. Am besten massierst du oder dein Partner deine Brust 15 Minuten lang und wechselst dann zur anderen Brust. Dies so lange, bis eine Stunde vorbei ist. Dies könnt ihr bis zu drei Mal am Tag wiederholen. Dein Partner hilft dir dabei bestimmt sehr gerne.
Wehen einleiten mit Ananas
Vielleicht der bekannteste aller Wehenförderungs-Tipps und schon zu Omas Zeiten beliebt: der Verzehr einer Ananas. Ananas, insbesondere das Herz, enthält Chinin. Dies scheint in der Lage zu sein, die Wehen zu stimulieren. Damit das passiert, musst du allerdings eine ganze Menge Ananas essen.
Es gibt auch einen sogenannten Wehencocktail, der unter anderem aus Rizinusöl zubereitet wird. Dieser ist allerdings sehr umstritten und nicht immer ungefährlich. Wir empfehlen dir daher, lieber einen Virgin Piña Colada mit viel Ananas als Wehencocktail zu genießen
5. Wehen fördern mit Bitter Lemon oder Tonic Water
Bitter Lemon oder Tonic Water werden seit langem zur Einleitung der Wehen verwendet. Denn die Getränke enthalten, wie auch die Ananas, Chinin. Allerdings verhält es sich bei diesem Tipp ähnlich wie beim Verzehr von Ananas. Bis du mit Bitter Lemon oder Tonic Water deine Wehen anregen kannst, musst du davon sehr viel trinken.
6. Wehen anregen durch Fußreflexzonenmassage
Die Fußreflexzonenmassage ist eine Methode der Alternativmedizin. Bei dieser Form der Massage wird davon ausgegangen, dass alle Nervenbahnen deines Körpers an verschiedenen Stellen auf deinen Füßen enden. Das Massieren bestimmter Punkte stimuliert die Nervenenden und kann so Wehen auslösen.
An der Innenseite deines Fußes befindet sich ein Druckpunkt, der mit deiner Gebärmutter verbunden ist. Er befindet sich circa zwei Zentimeter unterhalb deines Knöchels und einen Zentimeter in Richtung Ferse. Durch die Massage dieses Punktes, so in der Theorie, kannst du die Wehen anregen.
7. Latenzphase verkürzen mit Akupunktur
Du kannst auch versuchen, deine Wehen mit Hilfe von Akupunktur zu fördern. Durch die Akupunktur soll sich dein Muttermund schneller öffnen und du dadurch eine verkürzte Eröffnungsphase bei der Geburt haben. Wenn du über dem errechneten Geburtstermin bist, werden die Kosten der Akupunktur oftmals durch die Krankenkasse übernommen. Damit diese Kosten übernommen werden, muss dein Arzt die Akupunktur allerdings verordnen.
8. Wehen durch scharfes Essen anregen
Viele Mütter schwören auf scharfes Essen, um die Wehen zu fördern. Durch das scharfe Essen wird dein Darm angeregt. Das kann dazu führen, dass sich deine Gebärmutter zusammenzieht und dadurch letztendlich Wehen ausgelöst werden. Wenn du scharfes Essen in deiner Schwangerschaft gut vertragen hast, ist es einen Versuch wert. Wenn du allerdings in deiner Schwangerschaft bereits unter Bauchproblemen oder Sodbrennen gelitten hast, solltest du diesen Tipp nicht ausprobieren. Denn scharfes Essen kann auch Durchfall verursachen, was während der Geburt weniger angenehm sein kann.
9. Fördere Wehen durch leichte Bewegung
Leichte Bewegungen können dein Baby dazu ermuntern in die richtige Startposition für die Geburt zu rutschen. Durch die Bewegung wird der Gebärmutterhals stimuliert und dein Körper setzt das wehenfördernde Hormon Oxytocin frei. Sollte die Bewegung nicht helfen, um deine Wehen zu fördern, sieht es Positiv. Bewegung hat noch niemandem geschadet.
Wehen medikamentös einleiten
Je länger die 41. SSW bei dir überschritten ist, umso engmaschiger wirst du von deinem Frauenarzt oder deiner Hebamme kontrolliert. Sie können genau erkennen, wann die Zeit gekommen ist, die Wehen medikamentös einzuleiten. Wenn die Geburt bis spätestens 14 Tage nach dem errechneten Geburtstermin nicht von selbst einsetzt, wird die Geburt in der 42. Woche im Krankenhaus eingeleitet. Bei Risikoschwangerschaften geschieht dies manchmal auch schon früher.